Migräne ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Kopfschmerzattacken. Der Schmerz wird oft als pochend beschrieben. Migräne wird häufig von Übelkeit, Erbrechen und Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm begleitet.
Symptome der Migräne
Die ersten Symptome treten oft ein bis zwei Tage vor dem Kopfschmerz auf. Dazu gehören Verstopfung oder Durchfall, Stimmungsschwankungen, Appetitänderungen einschließlich Nahrungssucht, Konzentrationsschwierigkeiten, kalte Extremitäten, erhöhter Durst, häufiges Wasserlassen und ständiges Gähnen.
Warnsymptome, die als Aura bekannt sind, können vor und manchmal zusammen mit der Migräne auftreten. Beispiele sind Sehstörungen und sensorische Anomalien wie ein Kribbeln im Gesichts oder in Armen oder Beinen. Allerdings erleben 75-80% der Patienten keine Aura.
Ursachen für Migräne
Die genaue Ursache der Migräne ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass sie das Ergebnis einer abnormalen Hirnaktivität ist, die durch Ungleichgewichte von Neurotransmittern wie Serotonin verursacht wird. Diese Ungleichgewichte können vorübergehend Nervensignale und Blutgefäße im Gehirn negativ beeinflussen.
Es gibt bekannte Umweltfaktoren, denen wir jeden Tag begegnen, die Migränekopfschmerzen „auslösen“ können. Dazu gehören Lebensmittel und Lebensmittelzusatzstoffe, Medikamente, emotionaler Stress, Menstruation, visuelle Reize wie helles Licht, Fasten, Wein, körperliche Anstrengung, Schlafstörungen, Aufnahme von stark koffeinhaltigen Getränken und Aspartam.
Diese 10 alltäglichen Dinge können Migräne auslösen
Die Kenntnis über die häufigsten externen Auslöser für Migäneattacken sind von entscheidender Bedeutung für dich als Arzt:
1. Aspartam
Bestimmte Lebensmittel und Lebensmittelzutaten können Migräneattacken auslösen. Ein sehr häufiger Bestandteil in der Ernährung und kalorienarmen Lebensmitteln ist beispielsweise der Zuckerersatz Aspartam.
Dieser künstliche Süßstoff kann den Dopamin- und Serotoninspiegel im Gehirn beeinflussen, was bei Migränekopfschmerzen ein Auslöser sein kann.
MERKE: Aspartam ist einer der häufigsten Migräneauslöser.
2. Glutamat
Eine weitere häufige Substanz in Lebensmitteln, die den Beginn einer Migräne beschleunigen kann, ist Glutamat.
Glutamat wird oft verwendet, um chinesische Lebensmittel zu würzen, findet sich aber auch in Suppen und Fleischwaren.
3. Sulfite
Wenn dein Patient an Migräne leidest, sollte er beim nächsten Mal, wenn er zu einer Wein- und Käseparty eingeladen wird, lieber zu Hause bleiben. 🙂
Wein enthält Konservierungsstoffe namens Sulfite, die Migräne verursachen können. Sulfite finden sich auch in verarbeiteten Lebensmitteln, einschließlich Trockenfrüchten.
Einige Menschen, die an Migräne leiden, haben das Gefühl, dass ihre Kopfschmerzen durch sulfithaltige Lebensmittel ausgelöst werden, obwohl noch keine wissenschaftlichen Studien einen direkten Zusammenhang gezeigt haben.
Auch ein Alkoholentzug verursacht Kopfschmerzen und es ist daher durchaus vorstellbar, dass dieser in vielen Fällen ebenfalls Migränekopfschmerzen auslösen kann.
4. Koffein
Koffein kommt in Kaffee, Tee und vielen anderen Getränken vor. Die Auswirkungen auf das Koffein bei Migräne sind etwas umstritten. In einigen Fällen scheint Koffein Migräneattacken auszulösen, während es in anderen Fällen vor Migräne zu schützen scheint.
Wenn dein Patient feststellt, dass er nach einer Tasse Kaffee Symptome verspürt, sollte er seinen Verbrauch reduzieren.
5. Alkohol
Neben Wein gibt es noch andere Getränke, die deinem Migränepatient Probleme bereiten können.
Studien zeigen, dass es einen starken Zusammenhang zwischen Alkohol und Migräne-Symptomen gibt.
Es ist bekannt, dass Alkohol Kopfschmerzen auslöst, wenn zu viel konsumiert wird – vielleicht erinnerst du dich noch an lange Party-Nächte im Studentenwohnheim und vorallem an das Kopfweh am nächten Tag? 🙂
6. Tannine
Wenn dein Patient viel Äpfel oder Birnen isst, die Tannine enthalten, kann er einen Migräneanfall triggern. Diese natürliche Pflanzensubstanz findet sich auch in Tee, schwarzen Walnüssen, Rotwein, Tee, Schokolade, Vanille, Himbeeren und vielen pflanzlichen Produkten.
Untersuchungen zeigen, dass eine Reduzierung des Tannins in der Ernährung das Risiko von Migräneanfällen verringern kann.
7. Nitrate
Nitrite sind Konservierungsmittel, die häufig in Wurst, Rinderhackfleisch, Hot Dogs, Fleischwaren und anderen Fleischsorten enthalten sind. Nitrathaltige Verbindungen wurden als gemeinsame Kopfschmerzauslöser identifiziert.
8. Alter Käse
Was die Käseplatte betrifft, so enthalten gereifte Käse eine Aminosäure namens Tyramin, die mit Migräne assoziiert wurde.
9. Alte Lebensmittel
Das gleiche Tyramin, das bei bestimmten Käsesorten ein Problem darstellen kann, kann sich in alten Lebensmitteln vermehren, besonders wenn diese nicht richtig gekühlt wurden.
10. Dehydrierung
Wenn dein Patient nicht genügend Wasser trinkt, kann es zu einer Dehydrierung kommen, was zu einem Migräneanfall führen kann.
Identifizierung der Migräneauslöser
Es ist vielleicht nicht immer einfach zu bestimmen, welche Umweltfaktoren Migräne auslösen. Tatsächlich können Migräneanfälle mit einer Reihe von Dingen verbunden sein. Darüber hinaus muss ein potenzieller Auslöser nicht jedes Mal einen Anfall triggern.
Eine Studie zeigte, dass die meisten Patienten mindestens einen Auslöser für Migräne haben. Auch das häufige Fasten gefolgt von Alkohol und Schokolade können Migräne verursachen. Hormonelle Faktoren waren bei 53% der Patientinnen Mitursache für Migräne, wobei die prämenstruelle Periode dafür am häufigsten verantwortlich war. Auch körperliche Aktivitäten können Migräne auslösen sowie sexuelle Aktivitäten. 65% berichteten von emotionalem Stress als Auslöser und 80% von Schlafproblemen als Auslöser. Bei den Umweltfaktoren konnten auch spezielle Gerüche zu 35% Migräne auslösen.
Idee: Führung eines Migräne-Tagebuchs
Ein solches Tagebuch sollte eine Aufzeichnung der täglichen Aktivitäten enthalten, wie z.B. wenn dein Patient aufgestanden und schlafen gegangen ist, was er während des Tages tat, was er gegessen und getrunken hat, welches Wetter war, welche Medikamente er eingenommen hat, wie seine Stimmung war und in welcher Phase des Menstruationszyklus sich weibliche Patientinnen befanden.
Die Registrierung des Zeitpunkts der Attacke ist unerlässlich. Wenn dein Patient beispielsweise am Wochenende vermehrt an Migräne leidet, könnten die Kopfschmerzen z.b. auch durch Koffeinentzug ausgelöst worden sein, da die meisten Menschen zu Hause weniger Kaffee trinken als am Arbeitsplatz. Es könnte allerdings auch an vermehrten Wein- oder Alkoholkonsum am Wochenenden liegen. Viele Patienten mit Migräne mussten auch schon feststellen, dass Entspannungsphasen am Wochenende nach einer anstrengenden Woche oder zu viel Schlaf am Wochenende Migräneattacken auslösen kann.
Fazit
Leider gibt es unzählig viele verschiedene Ursachen, Migräne zu triggern. Daher ist es umso wichtiger, dass dein Patient ein exaktes Tagebuch führt um den Auslösern auf die Schliche zu kommen. Es gibt auch die Möglichkeit, spezielle Kopfschmerzambulanzen aufzusuchen und weitere Experten zu Rate zu ziehen. Es sei angemerkt, dass neu aufgetretene Kopfschmerzen bei deinem Patienten immer abgeklärt werden sollten – am besten mit einem MRI, da natürlich neu aufgetretene Tumore oder Aneurysmen ähnliche Symptome zeigen können.
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