Am Samstag trainierten wir eine allgemeinmedizinische Ordination in Götzens – Tirol direkt vor Ort. Welche Notfall-Szenarien geübt wurden und warum wir beim Aufbau für das Ordinationstraining so großes Glück hatten, erfährst Du in diesem Bericht.
Ankunft um 17:00 am Vortag
Gleich nach unserer Ankunft war klar: heute ist unser Glückstag. Normalerweise tragen wir mehr als 600 Kilogramm Gepäck durch ganze Wohnanlagen, durch Halbstöcke rauf und runter, zwängen uns in enge Lifte und müssen mit dem Auto oft weit weg parken und kassieren manchmal den ein oder anderen Strafzettel. Heute aber ist wie gesagt unser Glückstag – wir parken direkt vor der Haustüre, keine einzige Stufe weit und breit und eine gut gelaunte Sylvia, die uns herzlichst begrüßt. 🙂
Das Simulationstraining startet
Pünktlich am nächsten Tag um 08:00 legen wir los. Nach einer schnellen Einweisung in die Simulations-Technik, einer persönlichen Kennenlern-Runde und kurzer Auffrischung der aktuellen Leitlinien starten wir mit unserem 1. Fall:
Lebloser Patient liegt am Boden
Jetzt ist schnelles Handeln gefragt: nach der Bergung des Verunfallten und dem Prüfen der Atmung war schnell klar: dieser Patient hat einen Herzkreislaufstillstand. Schnell musste das restliche Team informiert und ein Notruf abgesetzt werden. Dr. Mayerhofer Sylvia übernahm die Teamführung, Marlene startete kurz darauf mit einer guten Herzdruckmassage, Rosi mit einer effektiven Maskenbeatmung und Manuela bereitete den Einsatz des halbautomatischen Defibrillators vor.
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Durch eine gute Teamführung und Dank richtigem Handeln konnte unser Hans-Rudi wieder einmal gerettet werden. Gottseidank, denn für das nächste Szenario brauchten wir ihn nämlich wieder:
Schwere Anaphylaxie nach Gelbfieber Impfung
Dr. Pedri Markus impfte unseren Hans-Rudi Gelbfieber, er will schließlich zu Weihnachten in seinen wohlverdienten Urlaub fahren. Doch leider reagierte unser Simulator allergisch, entwickelte starken Juckreiz und bekam rasch Atemnot. Trotz einer sofortigen Verabreichung eines Adrenalin-Auto-Injektors erlitt Hans-Rudi einen Herzstillstand. Dr. Pedri musste nun sein Team geschickt führen, einen Notruf absetzen und alle 2 Minuten den Herz-Rhythmus analysieren. Dank einer augezeichneten Herzdruckmassage und einer weiteren intramuskulären Gabe von Adrenalin konnte unser Patient gerettet werden. Bravo, das habt ihr wirklich gut gemacht!
Unser Facharzt und Trainer Dr. Daniel Pehböck beobachtete das Szenario live vom Kontrollraum aus und steuerte die Simulation:
Am Ende eines jeden Szenarios besprechen die Trainer von Simulation.Tirol Details und geben Optimierungsvorschläge. Dank Audio-Video Debriefing kann jede Minute exakt wiedergegeben werden – hier lernen unsere Teilnehmer was gut geklappt hat und was nicht.
Simulation kurz erklärt
Ein Szenario besteht aus einem kurzen Briefing: zum Beispiel 4-jähriges Kleinkind wird vor der Ordination von einem Auto erfasst und blutet stark. Im Szenario kämpfen dann Ärzte und AssistentInnen um das Überleben unserer Patienten bzw. Simulatoren. Das gute dabei ist: Fehler haben hier keine Konsequenz – im Gegenteil: der Mensch lernt nur aus Fehlern, daher sind Fehler immer willkommen. Wir pflegen bei der Nachbesprechung einen sehr wertschätzenden Umgang miteinander, wollen hier nicht mit einem Finger auf jemanden zeigen – nein, wir wollen das Team für den Ernstfall rüsten und fachlich weiterbringen!
Diese weiteren 6 Szenarien wurden trainiert
- Ein Patient erleidet einen Herzinfarkt und schleppt sich noch selber in die Ordination, wo er kurz darauf zusammenbricht
- Ein 4-jähriges Kleinkind droht zu ersticken nach Aspiration einer Haselnuss
- Ein 6-jähriges Kleinkind wird vom Auto erfasst und droht zu verbluten
- Ein Säugling kommt mit 41 Grad Fieber in die Ordination, zeigt Anzeichen von beginnender Sepsis und wird reanimationspflichtig
- 50 jähriger Patient bricht beim Après-Ski zusammen – Ursache unklar
Wir sagen Danke für eure Evaluierungsergebnisse
Wenn wir 6 mal Gesamtnote 1 bekommen, niemandem etwas bei der Frage „Was war schlecht?“ einfällt, dann schlägt unser Herz höher. Wie der Applaus nach einem Theaterstück gehen gute Evaluierungen runter wie Öl! Die zwei Anästhesie-Fachärzte und Trainer Corinna und Daniel von Simulation.Tirol gaben heute wirklich alles und verfolgten ein ehrgeiziges Ziel: wir wollten bis zum Abend für den Ernstfall rüsten und Sicherheit beim Umgang mit Notfällen vermitteln. Scheinbar ist uns das heute gut gelungen: Hier kannst Du nachlesen, was das Ordinationsteam Dr. Pedri und Dr. Mayerhofer nach dem Training über Simulation.Tirol zu sagen hatte!
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Große Fotogalerie
Fotos dürfen nicht fehlen. Schon gar nicht bei solch sympathischen und ehrgeizigen Teams! Ihr könnt alle wirklich stolz aufeinander sein! Weiter so!
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Wir bedanken uns bei euch allen für die Gastfreundschaft und die Einladung und kommen gerne wieder!
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