Im Falle eines Amoklaufs bist Du als Helfer mehr als gefordert. Du musst auf einmal sehr viel bedenken, zum Beispiel einen Second Hit oder die Wahl des richtigen Behandlungsplatzes deiner Unfallopfer. In diesem Beitrag erfährst du, was du im Terror Fall können musst.
Ist die Gefahr eines Anschlages in Europa real?
Wird uns doch sicher nicht passieren? Wahrscheinlich hättest du auch am 11. September 2001 behauptet, dass heute nie und nimmer zwei vollbesetzte Jumbo-Jets in das World-Trade Center fliegen werden. Damals waren mehr als 6000 Personen von einer Sekunde auf die andere schwer verletzt, 2989 Menschen starben. Selbst New York – einer der größten Städte der Erde – war mit dieser Flut an Unfallopfern mehr als überfordert.
Am 7. Jänner 2017 riss eine Autobombe in Syrien mehr als 60 Menschen in den Tod, 50 wurden schwer verletzt. Alleine heuer gab es bereits 20 Terroranschläge in Europa, der letzte war am 1. Oktober vor ca. 10 Tagen in Frankreich, wo bei einem Messerangriff am Bahnhof Marseille-Saint-Charles zwei unschuldige Menschen sterben mussten.
Taktische Medizin – was ist das?
Unter taktischer Medizin versteht man den Überbegriff der Notfallmedizin in taktischen Lagen – das heisst, es geht eine große Bedrohung von einem oder mehreren Attentätern aus. Dank großen Fortschritten in der Ausrüstung, im Taktikverhalten und im Training von Spezialeinheiten konnte die taktische Medizin in den letzten Jahren einen großen Stellenwert bei Großschadensereignissen erlangen. Zwei Faktoren trugen wesentlich für den Siegeszug der taktischen Medizin bei, zum einen Techniken für die schnelle Evakuierung an einen sicheren Behandlungsplatz und zum anderen die immer besser werdende medizinische Versorgung.
Die Entstehung der taktischen Medizin – ein Rückblick
Aus den Erfahrungen des zweiten Weltkrieges und des Vietnam Krieges verabschiedeten die USA 1996 einen Entwurf für die TCCC-Richtlinie (Tactical Combat Casualty Care). Unter den vermeidbaren Todesursachen waren 3 Dinge jedesmal hauptverantwortlich: verunfallte Personen verbluteten schlichtweg an schweren Verletzungen der Extremitäten oder wurden durch Brustkorb Traumen getötet bzw. erstickten durch Verletzungen am Atemweg (Bellamy RF, “The causes of death in conventional land warfare: implications for combat casualty care research”, Military medicine 149:2, 1984:55-62).
Das 2. Taktische Medizin Symposium ist jetzt zum Greifen nahe
Simulation.Tirol bringt jetzt zusammen mit der Akademie für Notfallmedizin aus Hamburg ein 2-tägiges Taktisches Medizin Symposium nach Österreich!
Zum Taktischen Medizin Symposium – weitere Infos
Amoklauf und viele Verletzte – Was musst du als Ersthelfer beachten?
Wenn du als Notarzt, Polizist, Rettungssanitäter oder als Soldat am Unfallort eintriffst, dann warten viele Herausforderungen auf dich und deine Kammeraden. Als erstes musst du dir ein Bild von der Lage machen, Gefahren richtig einschätzen lernen und vorallem auch auf dich aufpassen. Ist der Täter noch auf der Flucht? Ist die Lage sicher? Wo richtet man den Behandlungsplatz der verunfallten Personen am besten ein? Wie triagiert man richtig und TREMA Leitlinien konform? Auf was ist bei der Erstversorgung der Verletzen zu achten? Wie stillt man starke Blutungen rasch und effektiv?
Erfahrene Profis aus dem Bereich taktischer Medizin sind deine Trainer
All diese Fragen müssen beantwortet und gelehrt werden. Dazu braucht es richtige Profis, die sich auf dem Gebiet der taktischen Medizin gut auskennen. Unsere 9 Trainer kommen daher alle aus dem Bereich Polizei, Bundeswehr und Rettungsdienst. Fachärzte sind ebenfalls anwesend. Außerdem sind alle Trainer aktive Mitglieder von TREMA und lehren TREMA Leitlinienkonform in Kleingruppen maximal praxislastig.
Welche Lerninhalte werden vermittelt?
Am 2 tägigen Symposium wirst du am Tag 1 in die taktische Medizin und in die Wundballistik eingeführt. Praktische Übungen und das C-ABCDE Schema runden deine Vorbereitung auf drohende Terror-Ereignisse ab. Am 2. Tag genießt du in Kleingruppen praktische Trainingseinheiten zur Einsatztaktik, lernst wie man taktische Lagen sicher evakuiert und trainierst 4 Szenarien maximal realistisch dank Schauspieler und Kostümen:
Szenario 1 – Autobombe vor Einkaufszentrum
Vor einem Einkaufszentrum kommt es zur Detonation. Du hast Angst vor einem Second Hit, die Lage ist mehr als angespannt. Wir zeigen dir, was zu tun ist und wie du die Lage unter Kontrolle bringen kannst. Wie du die vielen Verletzte aus dem Gefahrenbereich evakuieren musst und wie du richtig triagierst.
Szenario 2 – Amoklauf in der Altstadt
Ein Terrorist schießt in der Altstadt am Christkindlmarkt wild um sich. Menschen laufen um ihr Leben. Der Täter ist auf der Flucht, die Lage unklar. Lerne, wie man mit den Spezialeinheiten untereinander richtig kommuniziert, was Eigensicherung bedeutet und lerne diese kritische taktische Lage kennen und sei für diesen Fall gerüstet.
Szenario 3 – Terroranschlag mit PKW in Menschenmenge
Ein PKW rast in eine Menge Kinder, die sich am Pausenhof versammelt haben. Der Täter ist auf der Flucht – wie bekommt man die Lage unter Kontrolle? Wie versorgt man viele schwerverletzte Kinder an Ort und Stelle nach aktuellen TREMA Richtlinien?
Szenario 4 – Messerattacke im Autobus
Ein Mann verletzt viele Personen in einem Autobus. Der Zugang ist erschwert, die Lage kritisch und beengt. Menschen sitzen im Bus und flehen dich um Hilfe an. Wie sichert man eine solche Lage richtig? Welche Taktiken gibt es zu beachten? Wir lernen dir das Krisenmanagement und bereiten dich auf deinen Einsatz vor.
Du willst beim nächsten Taktischen Medizin Symposium dabei sein?
Das nächste taktische Medizin Symposium findet von Do-Fr 18.-19. Oktober 2018 in Tirol, Österreich statt. Klicke den roten Button und erfahre alle Details zum Symposium!
Zum Taktischen Medizin Symposium – weitere Infos
Fotogalerie:
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Fotos: (c) istockphoto.com – Bestgreenscreen, javitrapero, audioundwerbung
Liebes Team Simulation.Tirol,
zur Zeit besuche ich vergleichend verschiedene Kurskonzepte mit dem Bezug zur Terrorabwehr und taktischer Medizin. In meinen verschiedenen Facebookgruppen, den größten Gruppen im Deutschsprachigen Raum zu den Themen Notfallmedizin, Katastrophenschutz, Gefahrenabwehr und Gewalt gegen Rettungsdienst Personal, berichte ich über die verschiedenen Seminar. Bisher wurde ich von folgenden Anbiietren eingeladen und konnte folgende Seminare besuchen und wohlwollend darüber berichten:
– BOS übergreifende Zusammenarbeit bei Terrorlagen. Anbieter: AKNZ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz
– Eigenschutz bei besonderen Lagen im Rettungsdienst. Anbieter: MP Protection
– TECC Seminar der NAEMT. Anbieter: DBDR Akademie
Eingeladen wurde ich bereits zu „Taktische Notfallmedizin“ an der AFN Hamburg.
Gerne würde ich auch über Ihr Seminar berichten und es vergleichen. Selbstverständlich bin ich erfahrener Rettungsassistent/Fachlehrer Rettungsdienst(Bestandsschutz NotSanG)im aktiven Dienst. Im Reservistenverband bin ich Feldwebeldienstgrad der Reserve und eben ehemaliger Zeitsoldat. Zusätzlich besitze ich diverse Providerfortbildungen und Führungsseminare um versiert über Ihr Seminar zu berichten. Wenn ich Ihr Interesse wecken konnte, so würde ich mich über Nachricht freuen.