Es war uns eine große Freude, beim diesjährigen zahnmedizinischen Kongress in Innsbruck 21 ZahnärztInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum inklusive vieler Ordinations-AssistentInnen auf zahnmedizinische Notfälle in der eigenen Praxis vorbereitet zu haben. Welche Lerninhalte vermittelt wurden, erfährst du in diesem Blogeintrag!
Warum macht eine notfallmedizinische Schulung Sinn?
Selbst der beste Zahnarzt kann schuldlos mitten in einen medizinischen Notfall auf dem eigenen Stuhl geraten. Im Schnitt passiert dies pro Praxis jedes Jahr 1,6 Mal. Vor einem allergischen Schock, einem Herzinfarkt oder dem unabsichtlichen Verschlucken einer Abstopfung kann sich niemand schützen. Sie können sich nur bestens auf den sprichwörtlichen Fall der Fälle vorbereiten. 21 KollegInnen haben diese Möglichkeit beim Tiroler Zahnärztekongress in Anspruch genommen!
Kleingruppen-Unterricht im Saal Grenoble
An dieser Stelle bedanken wir uns für die Einladung bei Professor Crismani Adriano, der uns ermöglicht hat, Workshops im Kleingruppen-Unterricht anbieten zu dürfen! Wie nicht anders zu erwarten, waren im Nu alle Plätze der Workshops schnell ausgebucht – und wir waren voller Vorfreude, jeden einzelnen Kursteilnehmer bei uns bald persönlich begrüßen zu dürfen!
Simulation ist der Schlüssel zum Erfolg
Warum betrieben wir so einen großen technischen Aufwand, das Zahnarzt.-Notfall-Training maximal realistisch zu halten? Ganz einfach: dank Simulation profitieren KursteilnehmerInnen Studien zufolge deutlich im Vergleich zu klassischen Puppen-Schulungen. Unsere Simulatoren können sprechen, atmen, werden blau im Gesicht wenn sie nicht atmen und lassen vergessen, dass es sich um ein Training handelt. Im Anschluss werden die einzelnen Szenarien nachbesprochen und diskutiert. Das macht zum einen Spaß, zum anderen sichert diese Methode einen anhaltenden Lernerfolg, da Fehler sichtbar gemacht werden! Der Mensch merkt sich Dinge, die schief gegangen sind bekanntlich viel leichter, als Dinge, die man gut gemacht hat! So ist es auch bei der Simulation bzw. unseren Nachbesprechungen: Aus Fehlern lernen lautet das Motto!
Basic-Life Support Training
Beim Basic-Life Support Training lehrten wir eine leitlinienkonforme Herzdruckmassage, die Maskenbeatmung und die Verwendung eines halbautomatischen Defibrillators. Wie nicht anders zu erwarten, waren alle 21 TeilnehmerInnen voll motiviert und mit Freude und Elan dabei! So macht Ordinationstraining Spaß!
Erkennen eines Notfalls – Herzstillstand oder doch nicht?
Wie erkennt man einen Herzstillstand? Ganz einfach: man prüft die Atmung für 10 Sekunden durch sehen, hören und fühlen. Sollte der Patient nicht mehr atmen, hat er einen Herzstillstand und man muss unverzüglich mit der Herzdruckmassage anfangen. Atmet der Patient, hat man Glück gehabt und muss den Patienten in die stabile Seitenlage bringen! Leider ist es im richtigen Leben nicht ganz so einfach, daher muss man von Zeit zu Zeit trainieren und die wesentlichen Schritte üben. Die Engländer empfehlen dies sogar einmal pro Jahr für jeden Zahnarzt bzw. Zahnärztin.
Anaphylaxie – der Feind eines jeden Zahnarztes
Sollte es dich jemals treffen und du unverschuldet eine schwere Anaphylaxie miterleben müssen, dann musst du vorbereitet sein, denn nun zählt jede Sekunde. Sobald Luftnot besteht, musst du unverzüglich Adrenalin verabreichen! Doch wie macht man das eigentlich? Auf dieses Szenario wurden alle Zahnärzte natürlich vorbereitet, hier ist die klare Empfehlung nur i.m. Medikation zu verwenden. Also Finger weg von i.v. Zugängen! Epipen durch die Hose in den Oberschenkel verabreichen – dabei nicht in den eigenen Finger schießen! Klingt dramatisch, passiert aber leider immer wieder und endet sogar selten mit der Amputation des eigene Fingers. Damit das nicht passieren kann, haben wir unsere KursteilnehmerInnen darauf vorbereitet und ausgiebig trainiert! Jeder kann nun eine Anaphylaxie erkennen, die richtige Therapie mittels Epipen einleiten und gegebenenfalls auch leitlinienkonform trainieren!
Danke für die tollen Evaluierungen
Wenn man nur 2 mal eine Zwei bekommt, 19 mal eine 1 bis 1+, dann gibt das Grund zur Freude! Daher danke an das Team der Simulation.Tirol für den tollen Einsatz – scheinbar haben wir gute Arbeit geleistet! Und Danke an unsere KollegInnen da draußen für das liebe und ehrliche Feedback!
Hier findest du alle Ergebnisse der Schulungen im Original handschriftlich als PDF!
Fazit
Gerne kommen wir im nächsten Jahr wieder und schulen ZahnärztInnen auf zu erwartende Notfälle in der eigenen Praxis. Danke an alle Organisation-Teams für die tolle Unterstützung und Vorbereitung!
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Fotogalerie
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